Ein Leistenbruch ist ein Riss oder eine ausgeprägte Schwäche in der Bauchwand. Gründe dafür können eine Verletzung oder auch eine altersbedingte oder angeborene Gewebsschwäche sein.

Dies führt zur Vorwölbung eines Organes aus seiner ursprünglichen Körperhöhle durch die Bauchwand.

Durch einwirkenden Druck können die Beschwerden vergrößert werden, wenn z.b. eine Schlinge des Darms in das schwache Bauchgewebe drückt. Je mehr Bauchinhalt durch den Bruch drückt, desto mehr erscheint die Beule in der Bauchdecke. Manchmal erscheint diese Wölbung kleiner im Liegen oder man kann sie zurückdrücken.

Manche Hernien sind nicht sichtbar aber spürbar. Schmerzen können sich sehr verschieden bemerkbar machen, dumpf oder auch heftig und plötzlich.

Ein Leistenbruch bildet sich nicht von alleine zurück und macht immer eine Operation nötig. In der Regel kann man diese Planen.

In manchen Fällen, wenn z.b. der Bauchinhalt eingeklemmt ist, kann jedoch auch eine sofortige Operation unabdingbar sein um die Blutversorgung der Organe sicher- und/oder wiederherzustellen.

Wir führen diese Operation ambulant, je nach Allgemeinzustand des Patienten, in unserer Praxis oder auch stationär durch.

Der operative Zugang erfolgt über einen kleinen Hautschnitt über der Leiste im Unterbauch, und der Leistenkanal wird rekonstruiert. Für gewöhnlich wird über die innere Naht zum Verschluss der Bruchlücke ein Netz eingenäht, um insbesondere Rezidive zu verhindern. Dieser Zugangsweg ist für den Patienten sehr schonend,  da man so extraperitoneal – also außerhalb des Bauchfells - bleibt.

Ein weiterer Vorteil ist die gute Übersicht, weil der Gefäßstrang des Hodens, der Samenstrang und die Nervenfasern gut sichtbar und präparierbar sind und somit postoperative Neuralgien (Nervenschmerzen) vermieden werden können.

Postoperative Schmerzen sprechen in aller Regel auf Schmerzmittel wie Diclofenac oder Ibuprofen gut an. Die Hautnaht erfolgt mit einem selbstauflösendem Faden.

Nach der Operation sollten körperliche Belastungen für 4-6 Wochen unbedingt vermieden werden.