erektile Dysfunktion

Die Hinweise zu dieser Thematik auf dieser Seite stellen keine ausführliche ärztliche Erklärung dar, sondern bieten eine Hilfe zur Orientierung, zumal im Internet mit der Inbrunst einer Überzeugung Behauptungen vertreten werden, die schlichtweg falsch sind.


Die Besonderheit der Erektionsstörung oder des Nachlassens der Lust auf Erotik ist, gegenüber vielen anderen Erkrankungen, das zumeist fehlende klassische Krankheitsgefühl. Viele fühlen sich schwach, manchen gelingt es die Problematik mit Humor zu nehmen, andere wiederum hoffen auf eine organische Ursache, die man als Arzt abstellen kann, manche verzichten auf die weitere Durchführung des Sexuallebens.


In den Statistiken wird darüber gestritten, ob die Erektionsstörung mehr organisch oder mehr psychisch bedingt ist und es wird versucht dies mit Prozentzahlen zu unterlegen. Dabei ist die Erektionsstörung meistens Ausdruck eines multifaktoriellen Geschehens. Nur in seltenen Fällen besteht eine vordergründige organische Ursache wie beim unbehandelten Diabetes mellitus, der Schilddrüsenunterfunktion oder z.b. dem Prolaktinom, ein gutartiger Tumor im Gehirn, der das Hormon Prolaktin ausschüttet. Aber auch nach operativen Eingriffen wie z.b. der radikalen Prostatectomie bei Prostatcarcinom kommt es durch Nervenschädigung zu Erektionsstörungen. Ebenso bedingt die Bestrahlung oder die antihormonelle Therapie eine erektile Dysfunktion.


Die Erektionsstörung ansonsten ist mehr ein Symptom einer generalisierten Überforderung, als eine Erkrankung selbst, die psychisch wie auch organisch oder beides bedingt sein kann.


Der Einsatz von Medikamenten bei Erkrankungen wie z.b. Bluthochdruck bedingen nahezu immer eine Einschränkung der Erektionsfähigkeit, welche häufig durch eine gestärkte Psyche ausgeglichen werden kann. Es ist wohl möglich und auch logisch nachvollziehbar, dass sich eine durch Medikamente ausgelöste Erektionsstörung erst nach einigen Monaten oder auch Jahren der Einnahme einstellt, wenn z.b. einer erhöhte psychische Belastung in die Lebenssituation eintritt. Bei einigen Medikamenten wiederum, wie z.b. dem Betablocker mit verzögert einsetztender zentraler Wirkung, setzten die Nebenwirkungen ebenfalls mit einer Latenz ein und bedingen häufig mehr einen Libidoverlust. Die erneute Korrektur der Normwerte durch Mediziner nach unten für Diabetes mellitus und der Hypertonie rechtfertigt eine immer größere Verordnung von Medikamten, die im Nebenwirkungsbereich negativen Einfluss auf die Erotik nehmen, obgleich die Durchführung der Sexualität als sehr gesund einzuschätzen gilt. Es macht daher sehr viel Sinn durch die Veränderung der Lebensführung möglicherweise auf den Einsatz von Medikamenten verzichten zu können oder zumindest eine geringere Dosierung anzustreben. Gerade der Bluthochdruck, aber auch andere Erkrankungen wie COPD, sind häufig Ausdruck einer psychischen Überlastung. Eine depressive Stimmungslage und der manchmal notwendige Einsatz von Medikamenten können ebenso negative Einflüsse haben, die der Genesung der Grunderkrankung durch Ausbleiben eines Sexuallebens kontraproduktiv gegenüber stehen.


Viele Hormone und Neurotransmitter spielen eine Rolle bei der Aufrechterhaltung der Erektionsfähigkeit und der Libido. Ein wesentlicher Faktor ist jedoch die Erhöhung des Sympathikotonus, der gleichermassen bei jüngeren wie auch bei älteren Männern die Durchfüherung eines gelungenen Sexuallebens blockiert. Bei jüngeren Männern stehen Versagensängste oder überhöhte eigene Ansprüche im Vordergrund, während mit Zunahme des Alters die erhöhten psychischen Belastungen durch Beruf und Familie und den gesellschaftlichen Ansprüchen zu einer chronischen Stressreaktion führen, die irgendwann zum Erliegen der Erotik führt. Im Vordergrund steht die chronische Belastung, im Gegensatz zur akuten Stresssituation die kurzfrstig auch mal zu einer verbesserten Sexualfunktion führen kann.


Die Krankenkassen erkennen zwar die Erkrankung der erektilen Dysfunktion an, die medikamentöse Therapie wird jedoch nicht erstattet.


Bei einer fortbestehenden Erektionsstörung sollten, neben speziellen Hormonuntersuchungen, z.b. durch den Hausarzt auch ein Schilddrüsenstatus, ein Cardiostatus (Herz), ein Ausschluss eines Diabetes mellitus und die Blutfette, um nur die wichtigsten Parameter genannt zu haben, bestimmt werden.


Bei der Behandlung der fortbestehenden Erektionsstörung haben wir heute Medikamente zur Hand, die zu einer sofortigen Verbesserung der Erektionsfähigkeit führen. Neben Viagra gibt es weitere Medikamente die in Ihrer Wirkung ähnlich sind, sich aber in der Wirkungsdauer, dem Wirkungseintritt und dem Nebenwirkungsprinzip unterscheiden. Psychotherapeuten bieten eher langfristige Behandlungen an.


Grundsätzlich haben sich operative Verfahren nicht bewährt. Der Erfolg ist meist nur von kurzer Dauer und komplikationsreich. Penisprothesen führen zum Verlust der natürlichen Erektionsfähigkeit und sollten nur in speziellen Ausnahmefällen durchgeführt werden.


Eine neue Behandlungsstrategie ist die ESWL (Stosswellenlithotripsie) die auch eine Selbstzahlerleistung ist und die Verbesserung der Erektionsfähigkeit verspricht. Hier werden noch genauere Daten benötigt.


An dieser Stelle sei auch darauf hingewiesen, dass die Einschränkung der Libido der Frau häufig die gleichen kausalen Zusammenhänge aufbieten wie beim Mann, nur dass dort die Potenz nicht eingeschränkt ist.


Darüber hinaus macht es manchmal Sinn bei Fortbeshtehen über die weiteren Hintergründe des Krankheitssymptoms "Erektionsstörung und Libidoverlust" zu analysieren, um einer chronischen Einnahme der Medikamente entgegen zu wirken und Alternativen aufzuzeigen, die in einer privaten liquidationspflichtigen "Spezialsprechstunde" diagnostiziert und besprochen werden können. Als Stichworte wären u.a. ggf. Ernährung, Lebensführung und nicht zuletzt die Überforderung des Gehirs durch hohes Verantwortungsgefühl und Stressbelastung.

Praxis Dr. med. Claus Rother

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